Manchmal meint man sich zu übernehmen. Ich bekam von Heidi Weber die Anfrage, ob ich nicht mit dem 4. Semester FHV Intermedia ein Drucksachenprojekt machen möchte. Ich sagte sofort zu und freute mich schon sehr darauf. Eine Woche später rief mich Hubert Matt an und fragte mich, ob ich schon wüsste, daß es sich um ein Incoming Semester handle. Ich sollte das Projekt in Englisch halten. Schluck. Ich habe Englisch auf Haupt- und Handelsschulniveau und meinte bis dato, daß ich mit JapanerInnen und so ganz gut kommunizieren kann. Aber eine Vorlesung halten. Schwitz. Aber ich sprang ins kalte Wasser. Zudem wählte ich ein nicht ganz unanspruchsvolles Thema für Plakatgestaltung aus. Erinnern an den Holocaust. Auch dies war interessant – wie gehen junge Leute aus Mexiko, Holland, USA, Türkei etc. mit diesem Thema um. Und das alles in Englisch… Ich holte mir dann Joachim Wiesner (Englisch- und Geschichteprofessor – und Holocaustspezialist) für Briefing – und dies war bereits meine Rettung. Die Entwürfe waren so interessant, daß ich mich dann kurzfristig entschied, einen Wettbewerb zu starten. Wir installierten eine Jury und prämierten einen Sieger. Dieser wurde auf der Vorderseite des Plakates platziert und auf der Rückseite haben wir sämtliche Einreichungen dokumentiert. Und zuletzt wurde das Projekt von erinnern.at an die österreichischen Schulen verteilt. Hier sieht man, was sich alles aus einer fiktiven Semesterarbeit ergeben kann. Ich weiss jetzt auch, daß Hakenkreuz in Englisch swastica heisst. Habs mir oft genug aufs Tempotaschentuch geschrieben.