Rundumuns
Uns interessiert, was um uns herum passiert. Neben dem Arbeiten und unseren Hirnen, bei Freunden, bei Festen und bei Projekten die wir gerne weiterempfehlen.
Einige Impressionen unserer ersten Büroeinrichtung im Sägenvier. Werkstattatmosphäre. Klaus Österle war damals unser Praktikant und Mitarbeiter. Arbeiten am Computer mit Hannes Mäser von der Katholischen Kirche Vorarlberg. Dazwischen eine Reise nach London – Designmuseum… Das waren noch Zeiten…
Dies hatte ich mir von meinem Dozenten Dieter Wünsch aus der U5 in München abgeguckt. Er hatte uns diese Geschichte öfters erzählt. Seine Kinder kamen immer ins Atelier und sagten – Papa mal nen Bär. Und ich habe dann auch meinen Kindern immer ein Bärlein gemalt. Geht wunderbar und ist lustig.
Als Reinhard Gassner und ich das erste Mal Plakate bei einem Wettbewerb zur Ausstellung eingereicht hatten, wurden einige unserer Stücke in Lahty in Finnland auf der Biennale ausgestellt. Reinhard und ich entschieden uns, eine Woche nach Finnland zu reisen. Es war so eine herzliche und lustige Reise. Die Leute der Organisation waren total überrascht und erfreut, daß wir zwei Österreicher extra anreisen. Sie luden uns spontan zu den JurorInnen ein und wir verbrachten die Tage mit Grafik-Größen wie Gerd Wunderlich, Gunther Rambow, etc. Irre schöne Erfahrung. Tolle, offene Leute, ein wunderbares Land. Übrigens, die Spielzeiteröffnungskampagne fürs Stadttheater St. Gallen war ausgestellt. Für diese Arbeit bekamen wir dann später auch einen Merrit Award beim Art Directors Club in New York. Leider traute ich mich damals nicht über den Ozean zur Verleihung. Ärgert mich heute noch…
Angefangen hatte die Geschichte so – Ich gestaltete das Plakat für eine Ausstellung in Wien zum Thema Kinder und Gewalt. Das Plakat wurde in einer Bank in Wien ausgestellt. Schön. Einige Monate später schickte mir mein Praktikant Stefan Gassner diese Bilder aus Wien. Das Sujet war in der ganzen Stadt affichiert. Und zwar von den Kinderfreunden Österreichs. Das war und blieb eigentlich mein einziger Copyright Streit in meiner Karriere. Ich rief dort an und wir einigten uns sehr rasch auf eine faire Summe in Schillingen und ich konnte noch eine Kooperation mit unserem Interessensverband designaustria „schnüren“. Also am Schluss waren wieder alle Glücklich und zufrieden. Und auch ich war stolz, daß mein Entwurf österreichweit Anklang fand.
116 Siebdruckplakate in einer Edition. In einer Garage gedruckt. 116 Gespräche mit KäuferInnen des Plakates. Pro Plakat 1.000,00 Schilling. 116 gute Gespräche zum Thema Gewalt am Kind und Gewalt im Spiel. 116.000,00 Schilling als Spende für die Frauennotwohnung in Dornbirn. Viele Auszeichnungen und Anerkennungen für diese freie Arbeit. In Warschau, in Finnland, in Mexiko, in Berlin, in Essen – und in vielen Wohnungen und Geschäften ist diese Kommunikation zu den Menschen gelangt. Ein Projekt mit Herz und Gehirn. Schaut euch die rote Levis Jeans an…
Einmal, es ist schon eine ganze Weile her, da habe ich jeden Tag ein Gesicht gezeichnet. Mit ein paar wenigen Strichen. Rene Bachmann hat mir dann dieses Filmchen gemacht. Everydays Face. Das waren noch Zeiten in Bregenz in der Anton Schneider Strasse.
Faces from Sägenvier on Vimeo.
Freie Arbeit mit 100 Gesichtern
Also das war ein Wahnsinn. Im Schloss Belvedere, im Grandhotel. Gutscheine fürs Lafayette. Mit Reinhard Gassner wurden wir von den Franzosen aufs Feinste hofiert. Gerda war gerade mit Selina schwanger und deshalb ist Reinhard mitgeflogen. Distinction Award in Gold. BriefpapierdesignerInnen aus ganz Europa waren versammelt. Champagner, Meeresfrüchte. Völlerei, die letztlich bei mir zu Gastritis geführt hat. Den Gratisflug hatten wir auch noch versäumt. Aber alles andere war was ganz Besonderes. Meine Krawatte hätte damals schon den Designpreis Deutschland verdient. Oder?
Also damals waren wir noch wilde Hunde. Hermann, Sandro und ich (damals noch als Atelier für Text und Gestaltung) meinten, wir würden mit diesen Direkt Mails an die fetten schweizer Kunden rankommen. Wir schickten insgesamt Postkarten hintereinander und glaubten wirklich, die Leute rennen uns den Laden ein. Gornix war das Resultat und wir verbrachten noch einige längere Jahre mit der Meinung, wir würden schon mal entdeckt werden. Jaja, man lernt nie aus. Aber lustig waren die Texte schon Hermann.
Manchmal sollte man sich für nix zu schade sein. Modell für Kindertheaterplakate-Illustrationsvorlagen, Modell für Modeaufnahmen – Lichtprobe. Lustige Erinnerungen an die schreckliche Mode der 80iger Jahre. Polaroids wohlgemerkt.
Das ist wirklich verrückt. Hinten im Abstellraum hat Sandro Scherling diese Charts ausgegraben. Mit Buntpapier und Xerox Kopierer. Schere und Messer. Und ab ins Layout. Die Entwurfstechnik hatte großen Einfluss auf die Visualität. Das ist ja nach wie vor so. Also neben allen Computerprogrammen beherrschen, sollten wir immer wieder die Handwerkskiste rauskramen. Ach übrigens – die Präsentation hatten wir damals verloren. War so um 1990…
Mit Franz Müller von A-Typisch haben wir für Heinz Krippner diese Marke in Europa eingeführt. Ein lustiger Auftrag für junge Gestalter. Damals schon anspruchsvoll, aber gut. Die Amerikanerflagge würde ich heute dezenter einsetzen. Wenn überhaupt…
Für die Agentureröffnung von A-Typisch haben wir diese Faltung erarbeitet. Der Versand mit der Post war die Herausforderung. Wir hatten die Idee, die Karten zusammenzudrücken und dann in Folie einzuschweissen. Also hier legen wir offiziell offen, daß wir diese Versandart erfunden hatten und nicht Zur Gams mit dem Leberkäs-Kabarett. Ist aber eh wurscht.