Mit unserer Signaletikarbeit für die Rathausstrasse 25 in Bregenz wurden wir mit Winner 2016 ausgezeichnet. Wieder eine schöne Bestätigung, daß auch ganz feine und stille Arbeiten im internationalen Feld auffallen dürfen. Dieses Mal ist meine Tochter Leonie – unser neuer Lehrling – mit nach München gefahren. War ein schöner und erfüllender Abend für uns beide.
Wir touren mit den 3 Signaletik Arbeiten – Volksschule Tschagguns, 1zu1 Prototypen und AK Vorarlberg – durch die Welt. In China war der Start der Ausstellung. Das Buch und die Ausstellung präsentiert aktuelle Beispiele aus den verschiedensten Bereichen – weltweit. Bestes von ProfessionalistInnen und StudentInnen. Juhuhhh…
Auch in Korea werden unsere Signaletik Projekte publiziert. Volksschule Tschagguns, AK Vorarlberg und das Kinderland im Westside Bern ergänzen den Reigen der zahlreichen und gut strukturierten Beiträge. Was heißt eigentlich Signaletik auf koreanisch?
Die ersten Teile des Signaletik-Systems der Arbeiterkammer Vorarlberg sind fertiggestellt. Das Gebäude – geplant vom Architekturbüro Drescher + Kubina, München – besteht aus dem Altbestand und einem 4stöckigen Neubau. Gebäudekennzeichnung, Sichtschutzmaßnahmen, Codierung der Gebäudeteile, Kommunikation der Leistungen der AK Vorarlberg, Wartesituationen, Informationsinhalt, Atmosphäre… Klassische Parameter der Signaletik. Wir freuen uns schon, bis der Altbau fertiggestellt wird. Es entstehen einige Wartezonen mit typografisch aufbereiteten Geschichten rund um die Arbeitswelt und eine Story von Hermann Brändle für den Sichtschutz in der Bibliothek.
Die Animationen haben wir leider nicht umgesetzt. Kommt vielleicht später mal…
2007 wurde Sägenvier im New Yorker Magazin Print vorgestellt. Wir sind seit Beginn unseres Werkens (1986) immer wieder weltweit publiziert. Aber das eine Redaktion auf uns aufmerksam wird und dann unsere Arbeit recherchiert und als europäisches Beispiel in die USA bringt, das war schon was ganz Besonderes. Interessierte können hier nochmals einen Blick darauf werfen. «In Dornbirn, Austria, the Saegenvier studio makes work that is unsophisticated, unrefined, and shallow. They call it perfect.» Cathy Fishel
Manchmal kramen wir ältere Arbeiten aus und dies ist eine davon. Es war im heissen Sommer 2006. Klaus, Oliver, Marcel, Silvia, Hermann und ich waren mit der Einreichung zur Präsentation „Corporate Design und Kommunikation der Arbeiterkammer Vorarlberg“ beschäftigt. Robin Hood und andere Helden (Biene Maya, Superman etc.), die den Schwachen helfen, für die Kommunikation einzusetzen, faszinierte uns. Die Fotoshootings waren lustig und spannend. Als wir zb. Robin Hood vor dem Finanzamt Bregenz fotografierten, wurden wir gleich selber fotografiert. Vielleicht hätte dem Finanzamt unsere Kampagnenidee besser gefallen. Die AK jedenfalls konnte mit unserer Konzeption nicht mit. Poesie, Eigenständigkeit und Narratives für eine Institution – war dann schließlich zu viel… Jedenfalls eine unserer lustigsten Arbeiten, die bis heute in der Schublade gelandet sind.
Als Präsentationseinstieg hatten wir Menschen aus der Arbeitswelt zu den relevanten Themen befragt. War sehr aufschlureich.
AK Interviews from Sägenvier on Vimeo.
Wir reden wirklich von unserer Lieblingsarbeit. Wenn Sägenvier eine Kommunikationsarbeit belegen kann, mit der alle Disziplinen vereint und lustvollst gestaltet wurden, dann ist es diese Kampagne. Die Aufgabenstellung lautete, eine Studie über die häufigsten Schuldenfallen zu präsentieren. Wir wurden beauftragt, im Vorfeld zu sensibilisieren. Unsere Vision war, ein Schild zu gestalten, das auf Schuldenfallen (Handy-, Auto-, Kredit-, Sexinserate etc.) zeigt. Wir wussten, mit herkömmlicher Werbung können wir den mächtigen Werbeimpulsen nichts entgegenhalten. Wir brauchten etwas ganz Spezielles. Entweder die Heilsarmee, die vor den Geschäften singt und predigt oder eben dieser Schuldenfallen-Trapper waren unsere Vorschläge. Glücklicherweise entschieden wir uns für Johann. Und es war ein voller Erfolg. Die Vorbereitung und Sensibilisierung hat schließlich mitgeholfen, den Finanzführerschein in die Schule zu bringen. Kinder und Jugendliche bekommen jetzt Hilfe im Umgang mit Geld und Schulden.